DIN-77200 Qualitätsmerkmal

Leistungsstufen Anforderungen Organisation - DIN 77200

Versicherung

-> Das Sicherheitsunternehmen muss eine Betriebshaftpflicht vorweisen.

Anforderungen:
Personenschaden - 1.500.000 €,
Sachschaden - 1.000.000 €,
Schlüsselverlust - 250.000 €,
Verlust bewachter Schaden - 250.000€,
Vermögensschäden / Bundesdatenschutzgesetz - 250.000€

Qualitätsmanagement

-> Der Sicherheitsdienstleister muss ein Qualitätsmanagementsystem haben.

Anforderungen:
regelmäßige Audits (Prüfungen) durch unabhängige Dritte.

Informationen zum Arbeits-und Gesundheitsschutz

-> Nachweis über Maßnahmen im Sinne des Arbeits-und Gesundheitsschutzes.

Anforderungen:
Einsicht in die Maßnahmen der Arbeitssicherheit geben, Sicherstellung aus medizinischer Sicht für den Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmen, Belehrung der Beschäftigten nach staatlichen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften.

Geschäftsräume

-> Vorweisen eines Büros, welches eindeutig von außen als Geschäftsraum erkannt wird und den Auftragnehmer repräsentiert.

Anforderungen:
Personalunterlagen, Objektakten, Dienstanweisungen und Geschäftsschrift-Stücke sind dort verwahrt.

Einsatzleitung

-> Sicherstellung einer Einsatzleitung, welche in den Räumen einer Notruf- und Serviceleitstelle untergebracht ist.

Anforderungen:
Ununterbrochene Erreichbarkeit, IHK-geprüfte Werkschutzfachkraft, unter Beachtung von Reaktionszeiten.(Link Anhang Zeile 5 siehe oben) vor Ort sein.

Besichtigung

-> Die Geschäftsräume des Sicherheitsunternehmens müssen auf Anfrage zu den üblichen Zeiten besichtigt werden können.

Anforderungen:
Einsicht in Aufzeichnungen, Personaleinsatz, Sicherheitskonzepte, Überprüfung Datenschutz.

Verträge

-> Das Sicherheitsunternehmen muss mit dem Auftraggeber schriftliche Verträge abschließen, die beide Parteien verbindlich unterschreiben.

Anforderungen:
Die Verträge müssen Bedingungen und Aufgaben sowie die übertragenen Befugnisse enthalten, unter denen der Auftragnehmer die Sicherheitsdienstleistung ausführen soll. Sofern die Nachweise über die Unbedenklichkeitsbescheinigung von Steuerabgaben und Sozialversicherungsbeiträgen nicht schon bei Auftragserteilung erbracht wurden, kann der Auftraggeber diese auch vertraglich festhalten.

Dienstanweisungen

-> Dienstanweisungen durch den Auftraggeber sind bei der Erteilung ausschließlich objektbezogen zu erteilen und dürfen nur im Rahmen der Aufgabenspezifikation hervorgebracht werden.

Anforderungen:
Es sind alle Einzelheiten zu regeln, die sich aus der im Vertrag geregelten Dienstleistungsanforderung ergeben. Insbesondere geht es dabei um Festlegungen zum Personaleinsatz, um den spezifischen Arbeitseinsatz sowie die Zeitdauer der Sicherheitsdienstleistung.

Einsatz von Subunternehmen

-> Der Auftraggeber muss vor dem Einsatz etwaiger Subunternehmen informiert werden und sein Einverständnis geben.

Anforderungen:
Das Subunternehmen garantiert durch einen Vertrag mit dem Auftragnehmer, dass es die Aufgaben der Sicherheitsdienstleistung nach der Norm DIN 77200 und der jeweiligen Leistungsstufe realisiert.

Personal und Personaleinsatz

Personaleinsatz

-> Der Auftragnehmer hat dafür Sorge zu tragen, dass das von ihm angestellte Personal zur Durchführung der vertraglich geregelten Sicherheitsdienstleistung in der Lage ist.

Anforderungen:
folgende grundsätzlich geltenden Kriterien müssen erfüllt sein:

• Festanstellung druch den Auftragnehmer
• Wohnsitz in den Ländern der EU
• deutsche Sprache in Wort und Schrift in angemessenem Niveau beherrschen
• einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis

Ebenso ist die Vorweisung einer gültigen Erklärung zum Datenschutz für jeden Angestellten unabdingbar.

Um die Legitimation zur Erbringung der Sicherheitsdienstleistung klar zu erkennen, muss jeder Beschäftigte des Auftragnehmers einen gültigen Betriebsausweis mit Lichtbild mit sich führen sowie Dienstbekleidung sichtbar tragen. So können in der Regel Missverständnisse bei der Zugehörigkeit des Personals ausgeschlossen werden.

Unterweisungen und Belehrungen der Beschäftigten zu rechtlichen Bestimmungen und objekt- und aufgabenspezifischen Dienstanweisungen sind durchzuführen.

Bekleidung und Ausrüstung

Bekleidung, Technik, Ausrüstung

-> Der Auftragnehmer ist dazu verpflichtet, dass von ihm angestellte Personal mit allen für die Ausführung der Dienstleistung erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen.

Anforderungen:
Der Auftragnehmer muss Mittel aus folgenden Bereichen bereithalten:

• Ausrüstung:
  Die Beschäftigten müssen die für die im Angebot zugesicherte Sicherheitsdienstleistung erforderliche Ausrüstung erhalten.
• Dienstkleidung
  Der Auftragnehmer muss seine Mitarbeiter mit passender Dienstbekleidung ausstatten und selbst bezahlen.
• Fahrzeug und Fahrzeugführung:
  Der Auftragnehmer muss mit dem Firmennamen gekennzeichnete Fahrzeuge bereitstellen, die der Ausführung seiner Aufgaben dienen.
• Telekommunikationsmittel:
  Damit bei etwaigen Notfällen konstant Kontakt zur Einsatzleitung aufgenommen werden kann, muss das Personal mit den nötigen Kommunikationsmitteln ausgestattet werden.
• Kontrollsysteme:
  Um realisierte Maßnahmen innerhalb der Sicherheitsdienstleistung nachzuweisen, nutzt der Auftragnehmer Kontrollsysteme, wie Videoüberwachung oder Computer-Leitsysteme.

Aus- und Fortbildung

-> Beschäftigte des Auftragnehmers müssen eine Grundbefähigungsausbildung für Ihre Aufgaben absolvieren.

Anforderungen:
Die Eignung für das jeweilige Anforderungsprofil wird durch einen schriftlichen Wissenstest nachgewiesen.

Dokumentation, Melde- und Berichtswesen

-> Der Auftragnehmer muss die Aufzeichnung aller für die Aufgabenstellung relevanten Prozesse sicherstellen und diese auf Wunsch auch dem Auftraggeber zur Verfügung stellen.

Anforderungen:
Sammlung und Archivierung dieser Aufzeichnungen.

Verwaltung von Schlüsseln

-> Der Auftraggeber überlässt zur Ausführung der Sicherheitsdienstleistung Schlüssel, Codes, Einlasskarten und ähnliches.

Anforderungen:
Jeder einzelne übergebene Schlüssel usw. muss quittiert werden, damit auch der AG einen Nachweis darüber hat, wer wo zu welcher Räumlichkeit Zugang hat.

Umgang mit beigestellten Produkten

-> Hier ist der Schutz vor Verlust und Zugriff unberechtigter Dritter von vom Auftraggeber überlassenen Produkten gemeint.

Anforderungen:
Der Auftragnehmer unterweist seine Mitarbeiter, diese Produkte während der Nutzung pfleglich zu behandeln.

Angebotsdokumentation

-> Das Angebot sollte vor Abgabe beim potentiellen Auftraggeber auf Vollständigkeit geprüft werden.

Anforderungen:
Das Angebot sollte Referenzen vom Auftragsbewerber aus dem gewünschten Dienstleistungssegment enthalten und kurzgefasst die Einhaltung der in der DIN Norm 77200 enthaltenen Kriterien garantieren.

Wenn der Bewachungsdienst zum Einsatz kommt, hat der Auftragnehmer weitere Pflichten einzuhalten, um die Sicherheitsdienstleistung mit höchster Qualität zu realisierung, u.a. gehören folgende Punkte zur Norm.

Bestimmung von Führungspersonal

-> Der Auftragnehmer hält aus seinem Mitarbeiterpool für jeden Auftrag entsprechende Führungskräfte bereit.

Anforderungen:
Das Führungspersonal muss das jeweilige Anforderungsprofil erfüllen und über jegliche auftragsspezifische Kenntnisse verfügen sowie Kompetenz in der Führung beschäftigter Personen haben.

Veranstaltungen

Veranstaltungsdienste

-> Zur Übernahme von Sicherheitsdienstleistung sollte der AN auf jeden Fall vergleichbare Referenzen nachweisen können und Erfahrungen in diesem Bereich haben.

Anforderungen:
Bei den veranstaltungsrelevanten Sicherheitsaufgaben gelten dieselben verpflichtenden Anforderungen an das Fachpersonal, an (technischen) Ausrüstung und Dokumentation der Dienstleistung, wie auch an den Bewachungsschutz allgemein.